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Falle.«
»Das Boot, in dem wir übersetzten, liegt dort unten am Ufer«, meinte Graciela.
Er schüttelte den Kopf. »Ja, aber  warte! Da kommt jemand«, flüsterte er
angespannt. »Bleibt ruhig liegen!«
Eine Gestalt bewegte sich zielstrebig auf die kleine Erhebung zu, hinter der
sich Tregarth und die anderen verbargen. Dann war die durch ein Megaphon
verstärkte Stimme Jannie Storms zu hören: »Pepito, der mein Sohn war! Ron
Tregarth, der mein
Ehemann war! Es ist keine Zeit mehr, bitte kommt und werdet errettet.«
Pepito warf einen besorgten Blick auf seinen Vater. Stirnrun-
zelnd legte Tregarth leicht einen Finger auf die Lippen des Jun-
gen.
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Die Frau, die Jannie Storm gewesen war, kam direkt auf sie zu.
Sie war schon fast bei ihnen, als ihr Sohn aufsprang und mit ausgestreckten
Armen vor ihr stand, um sie am f Weitergehen zu hindern. »Mutter, bitte
nicht«, schluchzte er. »Wir wollen nicht so sein wie ihr.«
Jannie blieb ruckartig stehen und sah den Jungen mit nüchter-
nem Blick an. »Aber Pepito«, sagte sie in vernünftigem Tonfall, »wie wir zu
sein bedeutet, vollkommen zu sein. Weißt du nicht, was es heißt, dem
tierischen Fleisch verhaftet zu bleiben? Es be-
deutet Schmerzen und Krankheit& und am Ende bedeutet es den
Tod und die Fäulnis, die dem Tod folgt. Mit uns wirst du in Voll-
kommenheit für immer im Ewigen leben. Nein, Pepito«, fuhr sie bestimmt fort,
»du mußt errettet werden. Das ist der Wille des
Ewigen. Gib mir deine Hand.«
Jannie griff nach ihrem Sohn, aber Tregarth erwachte plötzlich zum Leben und
stieß ihn beiseite. »Nein«, schrie er auf und nahm ein Stück Holz vom Boden
auf. »Hör nicht auf sie, Pepito!
Steig in das Boot! Du auch, Graciela! Jannie, ich warne dich!«
Die Gestalt hielt inne und blickte ihn gütig an. »Aber was ich sage, trifft
auch auf dich zu, Ron Tregarth«, sagte sie.
»Zurück!« schrie er verzweifelt und wußte dabei, daß man ihn gehört hatte, daß
es nur noch wenige Sekunden dauern konnte, bevor irgendwelche anderen Leute
aus den Lagern kamen und sie überwältigten.
Aber Jannie Storm wich nicht zurück.
Schluchzend schlug Tregarth blindlings mit dem brüchigen
Stück Holz zu. Der alterstrockene Stumpf zerbrach, als er Jan-
nies Gesicht traf, aber die Wucht des Schlages ließ sie zurück-
taumeln.
Und Ron Tregarth hatte Zeit, in das Boot zu springen. Zum
Glück sprang der Motor sofort an. Als sie davonfuhren, sah Tre-
garth, wie Jannie sich aufplagte und mit blutigem Gesicht die
Arme nach ihnen ausstreckte. »Aber ich wollte euch doch die
Ewigkeit geben!« schrie sie.
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»Wir ziehen das Leben vor!« schrie er zurück und wandte sich ab, um seinen
weinenden Sohn zu trösten.
Während sie den Fluß hinausfuhren, befürchteten sie ständig, daß ihnen ein
anderes, schnelleres Boot folgen könnte und sie ihre Flucht verhindern würde.
Aber niemand folgte ihnen.
Als Graciela bei Tagesanbruch zur Startrampe hinüberblicken konnte, hielt sie
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den Atem an. Hunderte von Menschen strebten auf die Rakete zu. Tregarth verzog
ratlos das Gesicht und holte ein Fernglas heraus. Langsam, in einer unendlich
langen Schlan-
ge stiegen die Menschen die Rampe empor. »Mein Gott«, seufzte
Tregarth neben ihr auf und setzte das Glas ab. »Ich kann nicht glauben, daß
sie das tun!«
Sobald die sternensamentragenden Menschen die Spitze der
Rakete erreicht hatten, neigten sie sich vor und drückten ihre
Stirn gegen den großen funkelnden Sternenstein.
Das Juwel in der Stirn berührte den Stein und wurde in ihn ab-
sorbiert. Dann stand der Mensch mit leeren Augen da und stürz-
te sich in die Tiefe.
Tregarth warf einen Blick auf Graciela und den Jungen und stellte dann ohne
ein Wort den Motor ab. Das kleine Boot schau-
kelte sanft in den Wellen.
»Sollten wir nicht«, begann Graciela, aber er schüttelte den
Kopf.
»Niemand wird uns jetzt noch folgen«, sagte er. »Sie werden bald starten.«
»Aber trotzdem& «
Er sah sie mitfühlend an. »In diesen Stein geht das über, was auch immer von
deinem Mann und meiner Frau geblieben ist. Ich denke, ich würde sie gerne
abfliegen sehen.«
Es dauerte länger als eine Stunde, bis der letzte Mensch am
Rand der Rampe innehielt.
Dieser Mensch war Jannie Storm.
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Sie drehte sich um und sah zur Bucht hinüber. Ob sie sie nun sehen konnte oder
nicht, wußte Tregarth nicht, aber sie starrte einen Augenblick lang in ihre
Richtung, bevor sie sich umdrehte und ihre Stirn gegen den Sternenstein
preßte.
Leblos fiel ihr Körper in die Tiefe.
Der Rest geschah wie von selbst. Die letzte Abdeckplatte für den Sternenstein
senkte sich an ihren Platz und klinkte sich ein.
Und dann erzitterte die Luft, und ein Flammenstrahl schoß aus der Rakete.
Langsam erhob sich der Sternenstein des Ewigen, hoch und immer höher& Bis er
und das Raumschiff eine Rauch-
schwade war, die sich über den Himmel erstreckte.
»Sie sind fort«, sagte Ron Tregarth.
»Sie kommt nie mehr wieder«, schluchzte Pepito.
»Das ist es, was sie gewollt hat«, flüsterte Graciela dem Jun-
gen zu. »Sie wollte uns die Ewigkeit schenken. Wir haben das
Leben gewählt  selbst wenn wir eines Tages dafür mit dem Tod bezahlen müssen
 aber sie wird immer l weitergehen.«
»Ohne uns«, sagte Tregarth, als er den Motor anwarf und auf das Meer
hinaussteuerte, wo die Gaussberg Drei sie früher oder später auflesen würde.
»Ich habe genug von diesem Land. Nur in der See liegt die Freiheit.«
»Ich werde auch nie mehr hierher zurückkommen«, erklärte
Graciela.
Aber Pepito hatte den Kopf in den Nacken geworfen und starrte auf die Spur,
die sich über den Morgenhimmel zog. Nachdenklich sagte er: »Aber wenn ich
eines Tages älter bin, werde ich es vielleicht tun.«
Ich bin ein Element des Ewigen, und ich lebe weiter. Aber ich lebe nicht
länger im Ewigen. Ich bleibe zurück.
Ich bleibe zurück, auf daß das Werk des Ewigen verrichtet wer-
de, denn ich bin mit der groben Aufgabe betraut, die kalte Me-
tallmaschine zu überwachen, die die Beschleunigungen berech-
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net und den Countdown überwacht, der den Sternenstein des
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Ewigen zur nächsten Etappe seiner endlosen Odyssee davon-
trägt.
Ich bleibe zurück, aber ich trauere.
Ich betrauere den Verlust all jener Elemente des Ewigen, die mir vorangegangen
sind und mich allein und teilnahmslos in ei-
ner Welt denkenden tierischen Fleisches zurückgelassen haben.
Ich betrauere die Einsamkeit, die mir bevorsteht; aber ich ver-
richte das Werk des Ewigen.
Jetzt verrichte ich das Werk des Ewigen. Ich werde das Werk des Ewigen auch
weiterhin verrichten. Noch lange nachdem der
Sternenstein die Umlaufbahn des letzten toten Planeten dieses aufgegebenen
Sterns verlassen hat, werde ich weitermachen.
Denn ich bleibe in der Gewißheit zurück, daß sich eines Tages einige
sterbliche Teile des tierischen Fleisches mit mir vereinigen werden&
Und dann werden wir uns mit den anderen vereinigen und sie ebenfalls erretten
und emporsteigen, um den Rest des Ewigen an einem unendlich fernen Ort in
einer unbegreiflich weit in der
Zukunft liegenden Zeit zu treffen&
Dann werden wir alle wahrlich im Ewigen leben. Für immer.
Denn das Leben der Erde hat sein Ziel erreicht.
Ende
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